Wie eine Optimistin und eine Frohnatur tief traurig sein kann

Weinen ist eine Herausforderung für mich

Ich könnte vor Traurigkeit schreien Leute. Meine Kehle fühlt sich fast jede Minute des Tages eng an, also ob ich würgen muss. Ich muss wein-würgen, doch keine Träne kommt, kein Weinen beginnt. Unfähig, das tiefe Gefühl von Empörung und Schmerz zuzulassen. Ich will, aber kann nicht. Ganz praktisch, kann ich nicht. Jahrelanges Gefühle unterdrücken und überspielen hat den Wein-Knopf einrosten lassen.

Meine Angst, noch mehr Freunde durch den Tod zu verlieren ist immer noch aktuell. Ein aktuelles und echt langanhaltendes Problem. Ein Stimmungs-Killer sozusagen. Tag für Tag, versucht ein Dementor wie in den Harry Potter Saga, all meine Freude aus mir zu saugen. Er schafft es immer und ich habe damit zu kämpfen, ihn möglichst schnell abzuschütteln.

Meine Routinen fangen mich auf

Trotz meiner depressiven Episode, werde ich durch meine etablierten Routinen weitergehend aufgefangen. Ich mache mir täglich mindestens einmal einen Smoothie mit Obst, Trinke genug Wasser, Tee oder auch Kaffee. Morgens und Abends gibt es eine kleine Yoga-Session auf meinem bequemen und flauschigen Teppigboden und ich sorge dafür, dass mein Körper ausreichend Schlaf bekommt. Ich bin eigentlich zuversichtlich, dass ich das gut handle. Jedoch fühle ich kaum oder nur sehr selten in der Woche Gefühle wie Freude oder Unternehmungslust. Das ist crazy und kann man sich glaube ich nur vorstellen, wenn man selbst an Depressionen erkrankt ist 🙂

Was soll ich sagen?

Meine Freunde unterstützen mich, wo es geht und ich denke, dass es nicht besser sein könnte, was Hilfeangebote und Hilfegesuche angeht. Zum Glück! Ich will mir nicht vorstellen wie es wäre, wenn ich niemandem von meiner inneren Welt erzählt, keine 3-jährige Therapie hinter mir hätte und ehrlich mir selbst gegenüber wäre. Das sind positive Ansichten und ich glaube an mich. Aber das fühle ich nicht, ich vertraue eher darauf, dass ich es bin.

LG eure starke Juli haha