Warum ich vegan wurde? Meine Geschichte

Viele Packungen von Alpro Yoghurt im Supermarkt

Warum Ich Spontan Vegan Wurde: Meine Geschichte

Von Allesfresserin zur Veganerin ohne vegetarische Übergangsphase. Ich möchte euch gerne meinen spontanen Weg zur veganen Ernährung zeigen, eine Reise, die mein Leben komplett verändert hat. Zuerst muss ich zugeben, dass der Veganismus zu mir gekommen ist und nicht anders herum. Er kam unerwartet und hat mich an die Wand geklatscht. Echt jetzt! Ich unterteile meinen Weg zum Veganismus zurückblickend in fünf entscheidende Phasen, die aufzeigen, wie schnell und radikal sich eine Einstellung ändern kann.

Seit dem Auszug aus meinem Elternhaus aß ich direkt viel weniger Fleisch, weil ich es gar nicht erst kaufte. Mein Fleischkonsum reduzierte sich automatisch auf gelegentliche Döner und manchmal Fleisch in der Mensa. Kennst du das auch? Beim Familienbesuch fällt man so schnell in alte Essgewohnheiten zurück. Diese erste Phase war geprägt von Unbewusstheit. Ich machte mir keine großen Gedanken über meine Ernährung, sondern lebte einfach vor mich hin.

Der Wendepunkt: Von der WG zur Erkenntnis

Der Schritt zum Veganismus war sehr plötzlich und ereignete sich während meiner Zwischenmiete in einer sehr coolen 5er-Mädels-WG in Münster-City. Dort gab es eine Vegetarierin und der Rest aß nur selten Fleisch. Die Mitglieder der WG waren sehr engagiert in Themen wie Low-Waste und Lebensmittel-Rettung, also schon sehr bewusst unterwegs mit dem Thema Ernährung. Das Umfeld machte den entscheidenden Unterschied. Bei unseren häufigen Gesprächen über Umweltschutz erhielt ich den Tipp, dass es Videos zur modernen Tierhaltung gibt. Das wusste ich nicht beziehungsweise war noch nicht auf die Idee gekommen, das zu googeln!

Ohne diese Unterhaltung wäre ich zu dem Zeitpunkt nicht auf die Idee gekommen, das Thema ernsthaft zu hinterfragen. Verrückt, oder? Ich bin sehr dankbar für die schöne Zeit in der einmonatigen Zwischenmiete, denn sie veränderte mein Leben grundlegend. Videos über moderne Massentierhaltung sind heftig! Am selben Abend suchte ich auf YouTube nach „Schweinehaltung“ und „Massentierhaltung“ und fand unglaubliche Szenen. Seit diesem Abend sah ich immer wieder solche Videos und informierte mich gleichzeitig über tierleidfreie Produkte und Gerichte.

Ich hatte einen starken Drang, mit Mitmenschen darüber zu sprechen und habe auch viel geweint. Sowas lässt mich echt nicht kalt. Hier ein wichtiger Hinweis für Einsteiger: Schau nicht zu viel, denn sobald du überzeugt bist und weniger in dem System mitspielen möchtest, reicht das erstmal. Es belastet psychisch, man sieht und hört den Tod. Also pass auf dich auf!

Die Praktische Umsetzung

Nach und nach verschenkte ich die letzten Eier und den Käse an meine Mitbewohnerin. Im Supermarkt merkte ich plötzlich, dass ich mich neu orientieren muss. Am Anfang ersetzte ich mein Käsebrot durch ein Hummus-Gurken-Brot und das morgendliche Spiegelei durch einen Apfel. Tofu, Seitan und andere pflanzliche Alternativen habe ich erst im Laufe der Monate entdeckt. Der Umstieg erfolgte schrittweise und ohne Druck.

Da tierische Produkte ganz automatisch wegfielen, probierte ich so viele neue Lebensmittel aus wie noch nie in meinem Leben. Ab zwei bis drei Monaten ist es schon so „normal“ und du kennst dich in deinem Stamm-Supermarkt super aus, wenn es um pflanzliche Lebensmittel geht. Niko Rittenaus Bücher sind praktisch und lehrreich für alle Menschen, die Essen essen! Meine Eltern haben meine Ernährung mittlerweile akzeptiert und sogar eingekauft. Aber kennst du das: „Isst du nun auch keinen Käse mehr?“ oder „Du kannst ja das Huhn aus der Suppe rausfischen!“

Ersatzprodukte halfen mir beim Einstieg. Vegane Burger-Patties, pflanzliche Bolognese für Lasagne, Grillalternativen für BBQ-Abende und Aufstriche für entspannte Sonntagsmorgen machten die Umstellung einfacher. In meiner „gesunden Woche“ achte ich besonders auf hohe Gemüse-Zufuhr, Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte als Proteinquelle sowie Nüsse und Samen.

Veganismus als Lebenseinstellung

Mittlerweile ist Veganismus ein wunderbarer Teil meines Lebens, da die Ernährung gleichzeitig eine Lebenseinstellung ist. Morgens gibt es nun manchmal professionelles Rührtofu, mittags leckere vegane Lasagne und abends kreative Gemüse-Bowls. Man wird in der Zubereitung veganer Gerichte immer besser! Ich fühle mich total wohl und wenn ich einen Schweinetransporter auf der Autobahn überhole, kann ich zu mir sagen: „Meinetwegen braucht ihr nicht zum Sterben gezüchtet werden.“

Ich finde es toll, wenn man bedachter einkaufen beginnt. Jeder Schritt Richtung mehr Pflanzenkost ist super, für alle! Die Eingewöhnungsphase dauert nur zwei bis drei Monate, in denen man viele leckere neue Mahlzeiten entdeckt. Moderne Supermärkte bieten eine große Auswahl und es gibt eine wachsende Community zur Unterstützung. Ich bin auch noch nicht so lange dabei und weiß, wie ungreifbar „vegan sein“ von außen aussieht. Dabei ist es nur eine kurze Eingewöhnung und viele köstliche neue Geschmackserlebnisse.

Die komplette Umstellung dauerte bei mir etwa drei bis vier Monate, wobei die ersten zwei bis drei Monate die wichtigste Lernphase darstellten. Die größten Herausforderungen lagen in sozialen Situationen mit Familie und Freunden, dem Erlernen neuer Einkaufsgewohnheiten, dem Kochen mit pflanzlichen Alternativen und dem Überblick über wichtige Nährstoffe wie B12. Nein, ich vermisse tierische Produkte überhaupt nicht! Nach der Eingewöhnungsphase entwickelt sich sogar eine natürliche Abneigung gegen tierische Produkte.

Nachhaltigkeit und praktische Tipps

Vegane Ernährung reduziert den CO2-Fußabdruck um bis zu 73 Prozent, verringert den Wasserverbrauch erheblich, benötigt weniger Landnutzung für Tierfutter und vermindert die Umweltverschmutzung durch Massentierhaltung. Die ethischen Gründe umfassen das Vermeiden von Tierleid, bewusstere Konsumentscheidungen und einen nachhaltigeren Lebensstil insgesamt.

Für den Einstieg empfehle ich, mit einer pflanzlichen Mahlzeit pro Tag zu starten, Pflanzenmilch statt Kuhmilch zu probieren, vegane Aufstriche fürs Brot zu entdecken, sich über Tierhaltung zu informieren und vegane Alternativen für Lieblingsgerichte zu finden. Die langfristige Strategie sollte eine schrittweise Umstellung ohne Stress beinhalten, das Ausprobieren neuer Rezepte, das Finden einer veganen Community und regelmäßige Gesundheitschecks.

Mein spontaner Weg zum Veganismus zeigt, dass es nicht kompliziert sein muss. Mit der richtigen Motivation und Information ist die Umstellung einfacher als gedacht. Lasst uns neugierig bleiben und gemeinsam eine bewusstere, nachhaltigere Zukunft gestalten! Der beste Zeitpunkt anzufangen ist jetzt. Informiere dich über vegane Ernährung, probiere eine Woche pflanzlich, dokumentiere deine Erfahrungen, tausche dich mit anderen Veganern aus und sei geduldig mit dir selbst.

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