Der Geschäftsabschluss beim Feierabendbier, das Netzwerk-Event mit Weinbegleitung oder der Kundenbesuch im schicken Restaurant mit „einem Gläschen“ – die Geschäftswelt und Alkohol schienen lange untrennbar verbunden. Als ich vor zwei Jahren komplett auf Alkohol verzichtete, war eine meiner größten Sorgen: Schadet das meiner beruflichen Laufbahn?
Die Realität des Business-Netzwerkens ohne Alkohol
Tatsächlich war das Gegenteil der Fall. Bereits bei meinem ersten alkoholfreien Geschäftstermin bemerkte ich einen entscheidenden Vorteil: Während andere nach dem dritten Glas Wein vielleicht zu locker wurden oder wichtige Details vergaßen, blieb ich fokussiert und präsent. Meine Gesprächspartner schätzten meine klaren Antworten und meine Fähigkeit, komplexe Themen zu durchdringen, ohne durch Alkohol-bedingtes „Small Talk“-Geplapper abgelenkt zu werden.
Strategien für erfolgreiche Geschäftstermine
Der Schlüssel liegt in der Vorbereitung und authentischen Kommunikation. Statt ausweichend zu reagieren, wenn Alkohol angeboten wird, habe ich gelernt, selbstbewusst zu antworten: „Ich trinke grundsätzlich keinen Alkohol, aber gerne einen Kaffee oder Wasser.“ Diese Klarheit wird respektiert und oft sogar geschätzt. Viele Geschäftspartner teilten mir später mit, dass sie meine Disziplin bewundern.
Bei After-Work-Events oder Networking-Drinks handhabe ich es pragmatisch: Manchmal schaue ich nur 10 Minuten vorbei, sage kurz Hallo und verschwinde wieder. Das reicht oft völlig aus, um Präsenz zu zeigen und wichtige Gespräche zu führen. Bei Events, die sich hauptsächlich ums Trinken drehen, lasse ich es auch mal ganz bleiben – und das ist völlig in Ordnung.
Networking-Events erfolgreich meistern
Wenn ich mich doch für ein Event entscheide, wähle ich bewusst alkoholfreie Alternativen wie frisch gepresste Säfte oder interessante Tee-Sorten. Das zeigt Stil und lenkt die Aufmerksamkeit auf das Wesentliche: das Geschäft. Überraschenderweise führt dies oft zu tieferen, authentischeren Gesprächen, da beide Seiten bei klarem Verstand bleiben.
Ich habe festgestellt, dass ich gezielt wertvolle Kontakte knüpfen kann, während sich andere in oberflächlichen Gesprächen verlieren. Meine klare Kommunikation und mein fokussiertes Auftreten fallen positiv auf. Ich merke mir Namen, Unternehmen und Details, die anderen am nächsten Tag oft entfallen sind.
Die versteckten Vorteile des nüchternen Networkings
Nach zwei Jahren alkoholfreiem Business-Networking ziehe ich eine positive Bilanz: Meine beruflichen Beziehungen sind authentischer geworden. Die Erkenntnis, dass ich nicht zu jedem Drink-Event muss, hat mir enorme Freiheit gegeben. Ich investiere meine Zeit bewusster und erscheine nur dort, wo es wirklich sinnvoll ist.
Besonders wertvoll: Echte Geschäftsbeziehungen basieren nicht auf Alkohol. Die Partner, die meine alkoholfreie Haltung respektieren, sind oft diejenigen, mit denen sich langfristig die besten Geschäfte entwickeln. Manchmal ist weniger Networking mehr – Qualität statt Quantität, auch beim beruflichen Netzwerken.
FAQ: Nüchtern im Business
Wie erkläre ich Geschäftspartnern, dass ich nicht trinke?
Nur wenn es zu der Frage kommt: Sei direkt und selbstbewusst: „Ich trinke grundsätzlich keinen Alkohol, aber gerne einen Kaffee/Wasser.“ Keine langen Erklärungen nötig. Die meisten Geschäftspartner respektieren das oder sind eben vlt doch nicht die richtige Partnerwahl.
Wie gehe ich mit Druck zum Mittrinken um?
Bleibe freundlich, aber bestimmt. Sätze wie „Ich fahre noch“ oder „Ich trinke heute nichts“ sind völlig ausreichend. Lass dich nicht in Diskussionen verwickeln. Für mich ist es sehr leicht, um nein zu sagen. Habe daher auch oft was in der Hand, Getränk oder Essen.
Wie erkenne ich, welche Business-Events sich wirklich lohnen?
Frage dich: Sind relevante Zielpersonen anwesend? Gibt es konkrete Geschäftsziele? Oder ist es nur geselliges Trinken? Priorisiere Events mit klarem Business-Fokus. Ein 10-minütiger Auftritt bei strategisch wichtigen Terminen ist oft wertvoller als stundenlanges ungezieltes Networking.
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