Digitaler Minimalismus Tipps? Konsum. Wir “konsumieren” nicht nur Gegenstände, sondern auch digitale Medien. Ich behaupte, dass der digitale Konsum noch nie höher war als heute. Hier beziehe ich mich in erster Linie auf soziale (also digitale) Medien, wie Instagram, Facebook, YouTube und TikTok.
Doch lenkt uns das Handy nicht vielleicht etwas zu viel ab. Was ist mit dem Spruch „Lebe den Moment“? Digitaler Minimalismus Tipps gibt es deshwegen jetzt und hier.
Konkret bei mir
Seitdem ich eine Woche ungewollten Internet-Entzug erlitten habe, entsprang in mir die Idee “weniger Internet, weniger Online sein”. Kurze Zeit später habe ich mich erfolgreich aus meinem WG-Zimmer ausgesperrt und 11 Stunden die Zeit in der Küche auf dem Sofa verbracht.
Meine Beschäftigung: Ein Buch lesen. Meine MiBewohnerin gab mir Kleidung, Frühstück, Mittagessen und ein eben ein ganz tolles Buch: “Deep Work” von Cal Newport, welches ich im März Newsletter vorstellen werde. Es geht darum, wie wir uns in einer Welt voller Ablegung auf das wirklich Wichtige konzentrieren.
Was der Medienkonsum mit Minimalismus zu tun hat? Dafür stelle ich nochmal klar, was Minimalismus bedeutet und wie sich dieser mit Medienkonsum in Verbindung bringen lässt.
In der folgenden Grafik ist zu erkennen, dass 2014 nur 59 % der Befragten ein Smartphone benutzen und 2020 90 %. Damit liegt das Smartphone auf dem zweiten Platz, direkt unter dem Fernsehgerät.
(Ökologischer) Minimalismus Definition
Minimalismus heißt für mich, nur das Zeug zu besitzen, welches mir entweder einen Nutzen bringt (z.B. ein Staubsauger) oder mich zufrieden macht (z.B. mein Geburtstagskalender). Zudem verbinde ich Minimalismus mit meinen ökologischen und ethischen Ansprüchen an mich selbst.
Bevor ich ein neues FairPhone kaufe, hole ich ein gebrauchtes Smartphone. Oder ich nehme vorhandene Möbel von Freunden, Ebay Kleinanzeigen oder auch dem Sperrmüll, anstatt minimalistisch-aussehende Möbel neu zu kaufen.
Digitaler Minimalismus Vision
Nun kombinieren wir Minimalismus mit der Nutzung moderner Technologie. Mein Anliegen mit dem digitalen Minimalismus ist es, mein Smartphone davon abzuhalten meine Aufmerksamkeit mit jedem kleinen Bing-Geräusch zu bekommen. Zudem möchte ich meine Fotos für mich machen, nicht ausschließlich für das Social Network Instagram.
Doch ich gebe zu, dass ich eine heftige Fotosammlerin bin. Als 11-Jährige bekam ich meine erste Digitalkamera, davor waren es analoge haha, und bin nun Besitzerin von mehr als 205 GB Fotos (47.386 Dateien). Ich habe jede Kleinigkeit in meinem Leben fotografiert.
Digitaler Minimalismus ist also ein Gebiet, auf dem ich noch besser werden möchte. How to get there? Das kommt jetzt!
Digitaler Minimalismus Tipps
Wie kommen wir ins Handeln? Weniger abgelenkt zu sein, können wir durch einfache Vorkehrungen und bewusstes Verhalten ermöglichen. Inspiration how to get there folgen:
Notifications ausschalten
Ein Klingeln oder “Bing”-Ton wirft dich aus deinem Arbeits-Flow. Das ist schade, kostet Zeit und du sitzt letztendlich länger an deinen Aufgaben. Schalte es lautlos. Solltest du einen Anruf erwarten bzw. einen ungefähren Termin ausgemacht haben, kannst du es schließlich wieder auf laut stellen. Beim Serien schauen ist eine Notification womöglich nicht so gravierend wie beim Lernen, Arbeiten oder Hausarbeiten schreiben.
Apps ausmisten
Frage dich: “Benutze ich noch alle Apps, die ich im Laufe der Jahre installiert habe?” Gehe einfach jetzt gleich die Liste durch und schmeiße alles raus:
- Was du super selten benutzt
- Oder deren Existenz bereits vergessen hast.
Ich habe mir z.B. einmal Zoom aufs Handy heruntergeladen, weil ich keine Lust auf den Laptop hatte (sorry Hugo, nichts persönliches). Nach dem Gespräch habe ich Zoom direkt wieder deinstalliert, weil ich es wirklich nur einmal per Telefon gemacht habe (Grüße an Hanna und Tatze). Speicherplatz und Ordnung “Hallo!”.
Nicht-benötigte WhatsApp-Gruppen löschen
Es ist in Ordnung nicht in allen Gruppen zu sein. Vor allem, wenn sie dich nerven, zuspammen oder du nur aus Höflichkeit bleibst. Wenn etwas Wichtiges in deinem Freundeskreis passiert, dann wirst du locker über deine Freunde informiert.
Spontane Partys oder Geburtstagsfeiern. Ist bei mir auch so. Bist du unsicher? Spreche deine Freunde darauf an, dir wichtige Events mitzuteilen.
Feste E-Mail Zeit
Mein privates Postfach und das Newly Juli Postfach öffne ich erst gar nicht vor dem Nachmittag. Mein berufliches erst gegen Mittags. Morgens habe ich meine “kreative Zeit” die ich für diesen Blog und mein Praktikum essenziell sind.
Daher die feste Zeit, (Mittags und Nachmittags 1x) um E-Mails zu beantworten oder direkt zu LÖSCHEN. Wie sieht es in deinem Postfach aus?
Social Media am Laptop öffnen oder #Digital Detox
Facebook habe ich vom Handy gelöscht, weil ich vegan-memes süchtig bin, sobald ich die entsprechende FB-Gruppe öffne. Amüsante Beschäftigung, aber doch irgendwie zu einnehmend.
Auf der Desktop-Version kann ich mich besser beherrschen, weil ich dann meistens am Schreibtisch sitze, was weniger bequem ist als im Bett endlos zu scrollen.
„Früher wusstest du wo dein Handy ist,
Unbekannt.
heute weiß dein Handy wo du bist.„
Social-Media-Plattformen löschen
Ja, das ist so eine Sache. Viele Minimalist*innen löschen manche Social-Media-Kanäle und das finde ich auch sehr cool.
Meine Wahl fällt ebenfalls nur auf ausgewählte Plattformen, wie Instagram (für meinen Blog), Facebook (für Events) und YouTube (zur Inspiration). Muss ich LinkedIn auch aufzählen? (Frage an alle KoWi-Studierenden;))
Flugmodus umfunktionieren
Radikaler als stumm ist… Flugmodus! Dann bist du völlig ungestört. Lege das Handy am besten noch an einen anderen Ort, möglichst weit weg von dir, damit du nicht in Versuchung kommst bei erstbester Gelegenheit diesen wieder zu deaktivieren.
Yeah!
Lass dein Handy Zuhause
Spazieren oder einkaufen ohne Handy macht frei. Das ist mein Empfinden. Ich liebe es, ohne Elektrogeräte raus zu gehen.
Die Option, eben doch noch auf den Bildschirm zu schauen, ist einfach nicht vorhanden. (Bei einer Stadterkundung nehme ich es allerdings mit, weil ich dermaßen orientierungslos bin und sonst so Lost wäre wie Tom Hanks in “Lost”. (Grüße an Nele, wir verstehen uns diesbezüglich.)
Effektiv kommunizieren
1 Anruf ist besser als 15 neue Nachrichten zu schreiben. Oder? Außerdem beugt es (vor allem bei Pärchen) Missverständnisse vor. Win-Win.
Feste Offline-Zeiten
Frage dich selbst: Wann möchtest du aktiv zu deinem Handy greifen? Bei mir wird es oft erst gegen 10 Uhr zum Frühstück rausgekramt.
Ab 21 Uhr lege ich spätestens an seinem festen Platz schlafen, wo ich es nicht sehen kann.
Fotos auf Handy ausmisten
Reine Präventionsmaßnahme: mache höchstens 5 Fotos pro Erlebnis. Ansonsten kannst du bevor du die Fotos sicherst (externe Festplatte oder Cloud) einmal durchgehen, welche du nicht schön findest.
Oder andersherum, welche du sehenswert findest und in einen separaten Ordner verschiebst. Letzteres ist effektiver zum starken minimalisieren.
Psychische Gesundheit
Vielleicht sollten wir uns nicht jeden Morgen direkt die “große böse Welt” Online ansehen. Wenn wir uns jeden Tag mehrmals vor Augen führen, was alles “Schlechtes” außerhalb unseres Umfelds passiert, ist das sicherlich keine tolle Art und Weise mit unserem Unterbewusstsein umzugehen.
Es gibt auch zur Abwechslung Good News, unten verlinkt. D.h. natürlich nicht, dass wir Nachrichten aus dem Weg gehen sollten. Ich mache nur auf einen bewussteren Konsum dieser aufmerksam.
Außerdem möchte ich persönlich einen Tag nicht mit dem Thema Krankheit, Tod oder Klimaerwärmung starten, sondern glücklich sein, damit ich die Kraft habe, um selbst etwas gegen den Wandel des Klimas zu unternehmen.
Mein Konflikt mit Instagram
Ich bin nun im Praktikum und übernehme das Social-Media-Marketing einer Brand (No Sugar Daddies) für Deutschland und die Niederlande.
Dadurch bin ich sehr viel auf Instagram unterwegs und beschäftige mich tagtäglich mit Content-Strategien und deren Ausführung. Dadurch habe ich deutlich weniger Lust, diese Tätigkeit für meinen persönlichen Blog zu machen (#mein beruf ist mein hobby).
Denn eigentlich liebe ich das Content-Creating, das Schreiben von Texten wie diesem Blogbeitrag.
Digitaler Minimalismus: Tipps – Fazit
Ein bisschen mehr Kontrolle in einer Welt voller PR, Marketing und Konsum. Weniger Werbung sehen kann eine ausschlaggebende Rolle im eigenen Konsumverhalten spielen.
Digitaler Konsum ist nochmal viel weitgreifender, weil er mit dem Aufrechterhalten sozialer Kontakten überschneidet. Da ist die Grenze zwischen “einer Freundin am Telefon zuhören” und “einer YouTuberin auf YouTube zuhören” haarscharf. Was möchtest du?
Du kannst selbst bestimmen und das sollte uns allen klar werden. Sowohl die Generation, die damit seit Kindesalter aufwächst (alle nach ca. 2005), als auch unsere Eltern (die 1960er/1970er Jahrgänge usw.), die eine Welt ohne World Wide Web kennen und auch überleben konnten.
Weiterführende Links Digitaler Minimalismus Tipps
Good News – Die wichtigsten guten Nachrichten
1 Woche kein Internet – So What??
Was genau ist ökologischer Minimalismus?