Leben in Schweden: Freizeit, Wwoofing und mein Zwischenfazit

Die Wahrheit über Minimalismus: Erfahrungen beim WWOOFing

Drei Wochen WWOOFING, Ausflüge am Wochenende, Campingausrüstung benutzen: was haben wir WWOOFerinnen und WWOOFer darüber zu erzählen?

Die Wahrheit über Minimalismus

Nun stehe ich hier in Mittelschweden und habe weder ein kleines Zelt, noch eine leichte Isomatte. Wofür ich das brauche fragst du dich? Ich habe die spontane Idee gehabt, ein bisschen campen zu gehen. Doch dafür bin ich nicht wirklich ausgerüstet.

Ich habe meinen Rucksack ausschließlich für das Farm-Leben gepackt. Das ist beim begrenzten Packmaß meines ausgeliehenen Rucksacks natürlich auch völlig legitim. Aber ein Zelt wäre gerade echt ideal, am liebsten ein Ultra-Light-Zelt!

Gerade habe ich 75 Liter mit dem Wichtigsten zum Anziehen, Unterhalten und Kommunizieren gefüllt.

Zufälle: Es soll manchmal einfach so sein

Nun gut, nun habe ich andere Pläne. Noch genau-circa-ungefähr-in-etwa eine Woche bin ich hier auf dem Hof und dann besuche ich ein Wohnprojekt nahe der norwegischen Grenze. Doch mehr dazu später. Bevor das Interview mit den Bewohnern veröffentlicht wird, gibt es mehr zum Eindruck über den Standort der Siedlung.

In Schweden gilt übrigens Tempolimit 110 km/h. Manchmal soll es eben so sein, dass man auf nicht alles vorbereitet ist. Das ist vollkommen in Ordnung. Es können sich nämlich auch wunderbare Chancen daraus entspringen, eben deshalb, weil man zum Beispiel kein Zelt mitgeschleppt hat.

Sonst würde ich die Farm und mein bequemes Bett früher hinter mir lassen, alleine auf dem Campingplatz herumirren und wahrscheinlich nicht so viele Leute kennenlernen. Außerdem habe ich hier so tolle Menschen getroffen, da bleibe ich doch gerne zumindest eine Woche länger als angesetzt.

Überraschung: Camping!

Ein paar Tage nach diesem Blogbeitrag hat eine andere WWOOFerin nun ihr Zelt und Schlafsäcke von zu Hause mitgebracht, ihr Zuhause ist in Stockholm! Am letzten Wochenende habe ich den Wunsch nach Zelten auf dem Campingplatz erfüllt bekommen.

Diese spontanen Camping-Essentials haben die Situation gerettet. Ein kleines Wander-Zelt organisiere ich mir auch bald! Habt ihr Empfehlungen?

„Ich glaub ich steh im Wald“

Zum Glück gibt es hier ansonsten an den Wochenenden genug zu erkunden. Manchmal buddeln wir Pflanzen aus, um sie auf der Farm anzusiedeln. Das heißt manchmal bringen wir Unkraut mit und pflanzen es zu dem Unkraut auf dem WWOOFING-Hof.

Als professionelle Pflanzen-Entführerin buddle ich alles aus! Diese eine Pflanze war übrigens so extrem verwurzelt mit ihren Schwestern und Brüdern, dass wir sie nicht richtig herausholen konnten. Schade, ein Unkraut weniger auf dem Hof.

Erlebnisse beim WWOOFING

Kennt ihr das: Ihr erlebt so viel im Urlaub oder bei einem Ausflug und habt so viele neue und spannende Gedanken im Kopf? Die Gedanken fliegen nur so herum und bei mir fühlt es sich an, als würden die Gedanken Tischtennisbälle sein, die hin und her geschlagen werden. Ganz witzig, aber zum konzentrierten Arbeiten komme ich bei der Partie Tischtennis leider kaum. Ich versuche schon alles auf Papier niederzuschreiben. Meine Mitbewohnerin meinte das hilft. Was machst du in so einer Situation?

Damit möchte ich außerdem andeuten: Ich habe unglaublich viele Themen, über die ich schreiben möchte. Auf die ich hinweisen möchte. Doch ich muss das Tischtennis-Turnier erstmal eine Zeit lang spielen, um sicher zu sein, wer am Ende gewonnen hat. Das war’s!

Entdecke deine Leidenschaft

Nach der Arbeit ist für mich nicht die ideale Schreib-Zeit. Wie gesagt: Kennt ihr das, wenn ihr so viel erlebt und eure Gedanken im Kopf verrückt spielen? Mein Gehirn muss es erst selbst checken, checken was hier abgeht.

Es hilft, dass wir oft im Wald oder in einer süßen, kleinen Stadt spazieren gehen. Wir tauschen uns über „Gott und die Welt“ aus oder wie es im Niederländischen so schön heißt: „over koetjes en kalfjes praten“.

Ich mache ein Foto während man ein Foto von mir macht. Zwei Fotos! Die freien Tage am Samstag und Sonntag sind demnach super abenteuerlich und wenn wir nicht gerade unterwegs sind, tippen meine Finger so motiviert schnell, dass du es nicht glaubst. Die Tastatur meines Laptops Hugo II. glüht dann förmlich.

Fazit WWOOFING

Erstens: Ich habe plötzlich bemerkt, dass ich mehr Zeit mit meinem NEWLY Juli Blog verbringen möchte und nicht die ganze Schweden-Zeit WWOOFing mache. Obwohl die Zeit auf der Farm inspiriert, nimmt sie auch viel Zeit und Energie für digitale Projekte.

Zweitens: Ich möchte Tomaten, Gurken und Erdbeeren selbst anbauen. Die Arbeit hier hat mich natürlich auf den Geschmack gebracht, eigenes Gemüse großzuziehen.

Drittens: Schweden als neue Heimat? Ja, kann ich mir vorstellen. Bisher war es ein Wettrennen zwischen dem niederländischen Kulturgebiet und dem Kanelbullar-Land. Jetzt sind beide auf einer Höhe und ich darf mich bald entscheiden.

A happy Juli bedeutet A happy NEWLY Juli. Des Weiteren weiß ich jetzt, dass man bei solchen speziellen Projekten wie zum Beispiel beim WWOOFing Gleichgesinnte trifft. So wie ich viele Aktivisten in Utrecht und Amsterdam kennenlernen durfte, so war es auch mit der Zeit hier: Unglaublich wertvoll.

Trau dich also in deinem Tempo an deine Träume heran. Durch die spontane Amsterdam/Utrecht Reise und den Alltag hier in Sverige konnte ich zwei Träume mit einem dicken Häkchen als erfüllt abhaken. Ich verrate nicht welche es sind, aber ich kann euch sagen, sie erschienen mir eigentlich noch ein paar Jahre weiter weg. Doch hier: Plötzlich und mehr oder weniger zufällig durfte ich sie live erleben.

Was denken andere WWOOFER darüber?

Ich habe ein paar meiner WWOOFER-Kollegen nach ihrer Meinung gefragt und folgende Antworten erhalten:

„WWOOFing is mindful, grounding and peaceful. We have developed a feeling of community here. Being here means getting a lot of inspiration“, sagt Daniela aus Schweden.

„Freedom. Human interaction and careless. WWOOFing is a possibility for experience with plants. You get farming knowledge and learn also a lot about different cultures“, beschreibt Loui aus Ungarn.

„Discovery. Learning new skills. Community. It’s good to be by yourself sometimes and WWOOFing gets you out of your comfort zone“, erklärt Valentine aus Frankreich.

Weiter nach Westen!

Ich stimme meinen Interview-Partnern vollkommen zu. Des Weiteren freue ich mich auch auf die Zeit nach dem WWOOFing, wo ich mehr freie Zeit haben werde. Ein paar Tage im Hostel, ein bisschen Mittelschweden hier und ein bisschen Rückreise nach Süden dort.

Jaja, what a life.

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guckst du :D